Trotz des schlechten Wetters herrscht in Aschach drei Tage lang Ausnahmezustand - Kirwabär treibt sein Unwesen
Kein Fest im Jahr prägt das gesellschaftliche Leben in Aschach mehr als die Kirwa. Drei Tage lang, von Samstag bis Montag, herrschte wieder Ausnahmezustand im Dorf. Die 15 Kirwapaare trotzten gelassen dem regnerischen Wetter. So entledigten sie sich beim Baumaustanzen ihrer Schuhe und Strümpfe und drehten barfuß auf dem aufgeweichten Wiesenboden ihre Runden um den Kirwabaum.
Eingeläutet wurden die Festtage am Samstagabend mit der Band "Mir 3 und du". Vorher war der von Altkirwabursch Manfred Pemp gespendete 32 Meter hohe Kirchweihbaum unter der fachmännischen Leitung von Andreas Schäffer in die Senkrechte gebracht worden. Das geschah noch vor dem ersten Regenschauer und mit tatkräftiger Unterstützung der Dorfbevölkerung.
Am Sonntagvormittag versäumten es die Boum und Moila nicht, in der St.-Ägidius-Kirche den Gottesdienst mitzufeiern. Pfarrer Eduard Kroher blickte in seiner Predigt auf die Weihe des Gotteshauses im Jahr 1755 zurück, die ja der Ursprung der Kirwa sei. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Feuerwehrhaus zogen die Kirwapaare zum Festplatz. Hier warteten bereits viele Besucher mit aufgespannten Regenschirmen, um das Spektakel des Austanzens mitzuerleben. Die Burschen mit ihren blumen- und bändergeschmückten Hüten stimmten zu den Klängen der Aschacher Musikgruppen Schnodahüpfln an, die mit Bier gefüllten Kirwaliesln und Trinkhörner drehten fleißig ihre Runden. Im Festzelt übernahm danach die Gruppe Buchbergecho musikalisch das Kommando und sorgte für prächtige Stimmung.
Nach einer Nacht mit wenig Schlaf wurde am Montagmorgen dem Kirwabären das Fell übergezogen. Der machte sich dann mit seinem Gefolge auf den Weg, um in der Ortschaft sein Unwesen zu treiben. Dabei bekam mancher sein Fett, sprich ein rußgeschwärztes Gesicht, ab. Abends läutete die Band "dei vo gestern" den Kirwa-Endspurt ein, ehe zu vorgerückter Stunde der Kirwabaum verlost wurde.